Zeichnung – Kükelhaus

Ein Kinderspiel: Bringe eine Stricknadel in eine aufrechte Position, indem du sie zum Beispiel in einen Apfel steckst. Aus Papier schneide eine Spirale aus und ziehe sie etwas auseinander. Dann knicke die Spirale in der Mitte etwas zusammen, so dass eine kleine Mulde entsteht und lege sie an dieser Stelle oben auf die Stricknadel. Das Ganze stelle auf eine Heizung und durch die aufsteigende Wärme beginnt sich die Spirale zu drehen.

Die Geschichte zu „panta rhei“ und dem Lichtboot-ATMOS nimmt seinen Anfang mit dem Interesse, als Lichtdesignerin bewegte Lichtsituationen für Innenräume zu gestalten. Dieses Interesse mit bewegtem Licht zu arbeiten, wurde angeregt durch das Werk des Künstlers und Philosophen Hugo Kükelhaus. Eine Idee hierzu basiert auf der Erinnerung an das eben beschriebene Spiel, nur mit einer Glühlampe anstelle der Heizung. Glühlampen erzeugen bekanntlich nicht nur Licht sondern auch Wärme. In der Vorstellung wird die Spirale einen bewegten Schatten unter die Decke werfen. Die Idee funktioniert und die Lichtwirkung hat etwas Magisches.

Pphilosophischer HintergrundLogbuch

Die ersten Modelle zu bewegten Lichtwirbel-Leuchten entstehen und es folgen Weiterentwicklungen mit verschiedenen Materialien und in unterschiedlichen Formen, Farben und Größen, beispielsweise aus Ofenrohren oder handgefertigten Keramiktöpfen. Lichtwirbel-Objekte mit Antikglaskörpern reichern das Lichtspiel zusätzlich noch mit spannenden Lichtbrechungen an. (Abb. rechts)

panta rhei

Entwurf zu einem Licht-Skulpturengarten mit bewegtem Licht

Bei der Perfektionierung dieser Lichtobjekte entsteht die Idee, viele der bewegten Lichtwirbel als Raumerleben zu inszenieren, einen Lichttraum zu erschaffen, der „panta rhei – alles fließt“ als Erfahrungsfeld erlebbar macht. Dieser Entwurf zu einem Lichtraum ist gedacht als Festinstallation. Die Stromzuleitungen und Steuerelemente sollen im Boden verlegt sein.

Die portabele Konstruktion

Um diese Installation an unterschiedliche Orte bringen zu können, bedarf es einer Konstruktion, die sich sowohl gut transportieren lässt als auch für die Festinstallation der elektrischen Technik geeignet ist. Ein Podest ermöglicht dies. Mit einer länglichen Podestform kann ein größerer Abstand zwischen die Vielzahl an einzelnen Spiralstelen gebracht werden. Daraus ergibt sich zum Thema „Fließen“, die Form eines Bootes.

Die Anordnung der Spiralstelen

Die Aufsicht auf das Boot zeichnet ein Strömungsbild, das sich aus unterschiedlich großen links- und rechtsdrehenden Spiralen bildet. Die Seitenansicht zeigt die Spiralsäulen in ihren Höhenunterschieden. Diese Komposition ermöglicht unterschiedliche Aspekte und Perspektiven in der Betrachtung der ineinander schwingenden Linien. Auch die Lichtspiele unter der Decke gestalten sich durch diese Anordnungen unterschiedlich.

Die Programmierung

Die Programmierung der Helligkeitsveränderungen hat eine zentrale Bedeutung für die Installation. Nur durch diese ständig fließende und zufällige Hell- und Dunkelwandlung der Lampen, treten unabhängig voneinander einige Lichtwirbel hervor und formen so immer neue Strömungsbilder.

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ATMOS – der Name für das Lichtboot

Der Projekttitel „panta rhei“ (Heraklit altg.- alles fließt), beschreibt die Idee, mehrere bewegte Lichtwirbel-Leuchten in unterschiedlichen Anordnungen, Mengen und Größen in einem Raum zu installieren und so ein Erfahrungsfeld für die universale Form der Spirale zu schaffen.

Als Bootform nimmt die Projektidee noch anders Fahrt auf. Ein Boot kann in seiner Symbolkraft den einzelnen Menschen, Gemeinschaften und sogar die Menschheit als Ganzes mit an Bord nehmen.

Der Name ATMOS steht als Kurzform für Atmosphäre und deutet zum einen auf das sensible Zusammenspiel von globalen Strömungen, wie sie zum Beispiel auf Wetterkarten oder auf Bildern aus dem All zu sehen sind. Weiter deutet der Name auf die lebensspendende Kraft des Atems und die meditative Stimmung des Raumes, in dem dieses Lichtobjekt wirkt.

Der Symbolgehalt des bewegten Lichtwirbelspiels
beschreibt den Weg von Lebensenergien:

von Innen nach Außen,
von Unten nach Oben,
vom Boden zur Decke,
von den Tiefen der Meere
bis in die Weite des Weltalls

– und umgekehrt.

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